Tag 21 aus dem Tagebuch..
Um kurz nach 5 Uhr rufe ich auf der Intensivstation an.
Du hast die Nacht überstanden, dass ist jetzt erstmal das wichtigste. Alle anderen Werte sind unverändert zu gestern.
Es fällt mir wirklich sehr schwer, aber ich bleibe heute tatsächlich zu Hause und beginne schon früh morgens hier alles zu regeln, was wichtig ist.
Danach kümmere ich mich um die Tiere, die mich in den letzten 3 Wochen auch eher von hinten gesehen haben.
Denn wenn dir eins immer wichtig war, das es den Tieren gut geht.
Leider konnte ich bisher nicht alles in deinem Sinne machen, einige Entscheidungen wurden hinter meinem Rücken getroffen und über meinen und deinen Kopf hinweg einfach so entschieden, mit der Aussage "ich könnte nichts verbieten und ich wüsste nicht was gut für dich ist".
Ganz egal ob es für deine Verfassung negativ war oder nicht, ganz egal, wie sehr man mich damit belastete.
Und dann glaubten sie noch ich würde es nicht mitbekommen.
Ob ich es dir erzähle, werde ich später entscheiden. Und sollten wir nochmal die Möglichkeit bekommen, werden wir für solche Situationen alles schriftlich festhalten und hinterlegen, wer uns in so einem Fall besuchen darf und wer nicht.
Damit dann auch alles so geschieht, wie wir es gewollt hätten. Und nicht, wie andere es gewollt hätten.
Somit versuchte ich zumindest hier zu Hause und mit den Tieren alles so zu regeln, wie du es selber auch machen würdest.
Gegen 17 Uhr rief ich nochmal auf der Intensiv an. Sie haben heute den Versuch gestartet, das Kühlgerät für eine Zeit abzuschalten, aber da schoss das Fieber sofort wieder hoch auf 39, dass ist natürlich nicht gut. Leider dauert es immer eine gewisse Zeit, bis die Medikamente richtig anschlagen.
Morgen werde ich auf jeden Fall wieder zu dir fahren.