Tag 14 - Dienstag, 04.09.2018

Tag 14 aus dem Tagebuch!

 

Eine Schwester hatte die Nacht über Dienst und berichtet, dass du die Nacht gut überstanden hast, allerdings warst du sehr aktiv.

Schlafmittel können sie dir leider nicht geben, weil sich das wiederum nicht mit den Medikamenten der Darm/Bauchgeschichte verträgt.

Deine Körpertemperatur ist unter 38 Grad.

 

Gegen 15 Uhr bin ich bei dir. ich musste noch kurz draußen warten, weil der Pfleger noch irgendwas bei dir gemacht hat. 

Als ich das Zimmer betrete, guckst du und es scheint als würdest du dich ein bisschen freuen. 

Du streichelst mein Gesicht und küsst mich.. Das war gestern und auch heute das Allergrößte für mich, es zeigte mir, das du weißt das ich zu dir gehöre. Als ich mit dir redete hatte ich das Gefühl du hörst zu.. 

 

Deinen fixierten linken Arm durfte ich wieder losbinden, sollte aber aufpassen.

 

Nach etwa einer Stunde wurdest du irgendwie nervös und zeigtest immer auf eine Selterflasche. Aber leider durftest du ja noch nichts trinken, weil dein Schluckreflex noch nicht wieder richtig funktioniert. Der Pfleger zeigte uns dann, wie wir dir ein nasses Wattestäbchen leicht in den Mund geben können. Das fandest du aber doof. Du wurdest immer knartschiger. 

 

Du wolltest das ich deinen linken Arm loslasse, aber wenn ich das machte, gingst du direkt Richtung Schläuche. 

 

Mit der Zeit wurdest du immer blöder und böser, ich wurde unsicher und wusste überhaupt nicht was ich machen sollte. 

Zum Glück kam der Pfleger wieder ins Zimmer. Er sagte, ich soll es nicht so ernst nehmen, du bist wahrscheinlich einfach nur total kaputt und müde, denn Sie hatten die Beatmungsmaschine schon eine Weile ausgeschaltet, damit du lernst, eigenständig zu atmen. 

Er übernahm meine Position und fixierte deinen linken Arm.

 

Dauerte auch nicht lange, dann bist du eingeschlafen. 

 

2 Wochen sind geschafft, du zeigst Reaktionen, bist wach, bewegst die linke Seite aktiv, bei der rechten Seite kamen schon ganz leichte Bewegungen. Bitte lass es so positiv weitergehen...

 

Danke für jegliche Hilfe und auch Hilfsangebote, die ich immer mal wieder bekomme, ganz lieb.... Und auch Danke für die tägliche Begleitung..

 

 

  • Heute möchte ich mich kurz persönlich zu Wort melden, denn ich denke, dass sich bestimmt der ein oder andere schon gefragt hat, ob ich mich an irgendetwas erinnere. Und ja, an den einen Moment heute kann ich mich erinnern, als ich wollte, dass meine Frau meinen Arm loslässt. Aber an mehr kann ich mich bisher nicht erinnern, zumindest ist es noch nicht zu mir vorgedrungen.  Viele Grüße Peter